- Was soll ich tun?
- Was darf ich hoffen?
- Was ist der Mensch?
- Was kann ich wissen?
Die vier Grundfragen von Immanuel Kant bilden den Kern der Philosophie. Die erste Frage bildet dabei den Kern der Ethik. Schon ab der 5. Klasse beschäftigen wir uns mit der Frage, was es heißt, im Alltag moralisch zu agieren. Soll ich immer die Wahrheit sagen? Wie verhalte ich mich gegenüber Fremden? Warum habe ich ein schlechtes Gewissen? Warum ist gleich behandeln nicht immer auch gerecht behandeln? Wie können Grenzen zur Freiheit gehören? Warum kann das Handeln auch Strafe nach sich ziehen? Wer oder was hat Einfluss auf mein Handeln? Was ist ein Dilemma?
Auch die übrigen Kant’schen Fragen spielen im Ethikunterricht eine Rolle, beispielsweise anhand der Rahmenthemen Menschenbilder, Religion oder auch Wahrheit und Erkenntnis. Dabei wiederholen sich die Rahmenthemen im Sinne eines Spiralcurriculums, welches das jeweilige Thema in den höheren Klassen erweitert und vertieft.
In der Oberstufe ist es Ziel des Ethikunterrichts, dass sich die Schülerinnen und Schüler über die Grundlagen ihres Handelns Klarheit verschaffen und sie selbstbestimmt und reflektiert in der Gesellschaft agieren können. Die großen Ethiker der Geschichte helfen dabei, eine selbstorientierende Reflexion anzuregen. Die Frage nach einem moralischen Handeln bleibt dabei immer aktuell, da Herausforderungen, Umbrüche und Entwicklung auch das 21. Jahrhundert prägen.
Im Kerncurriculum des Hessischen Kultusministeriums heißt es zur Bedeutung des Faches Ethik: „Beim Erwerb von überfachlichen Kompetenzen in der gymnasialen Oberstufe kommt dem Fach Ethik eine besondere Bedeutung zu, da es zur Entwicklung von Wertebewusstsein, zivilgesellschaftlichem Engagement, demokratischen, personalen und sozialen Basisfähigkeiten sowie sprachlichen und
wissenschaftspropädeutischen Kompetenzen beiträgt.“
Das Fach Ethik wird am ÜWG durchgängig ab der 5. Klasse unterrichtet. Es besteht hierbei die Wahl entweder den Religions- oder den Ethikunterricht zu besuchen.
Anja Fiebiger